Die ersten zwanzig Jahre meines Lebens hatte ich Null Berührungspunkte mit Kroatien. Ich kannte es nur unter dem Namen ehemaliges Jugoslawien, wusste, dass nach dem Jugoslawien Krieg viele Kroaten ihre neue Heimat in Wien fanden, Cepvacici das dortige Schnitzel sind und Goran Ivanisevic Kroate ist. Bis ich meinen ersten Segelurlaub in Kroatien verbrachte und mir dachte: wow, hier gefällt es mir! Seitdem sind nun doch schon sehr viele ein paar Jährchen ins Land gezogen und ich habe mich dabei ertappt, tatsächlich jedes Jahr mindestens einmal nach Kroatien zu reisen, weil dort einfach die Vibes gut sind. Ich darf euch also wenig überraschend berichten: ich war schon wieder dort. Und was soll ich sagen: es war toll.
Das Großartige an diesem einem meiner Lieblingsländer ist ja, dass es zu einem sehr großen Teil aus Inseln besteht. Das wiederum bedeutet erstens, dass man viel mit Booten unterwegs ist (und Bootsfahren ist doch einfach etwas wunderbares) und zweites, dass man immer wieder Neues entdeckt. Dieses Jahr verschlug es mich zum Beispiel in eine Ecke, in der ich noch nie war und die insofern erstaunlich war als es dort etwas ganz Exotisches gibt: einsame Inseln. Jetzt ist es natürlich ein wenig kontraproduktiv, wenn ich euch verrate, wo dieses herrliche Stück Erde ist, weil dann womöglich mehr Menschen hinwollen, aber was soll´s, Internet, hör jetzt gut zu: du musst Šipan kennenlernen. Šipan ist eine der drei Elaphiten-Inseln vor Dubrovnik. Es gibt 1 Hotel und 5 Restaurants. Und mehr braucht man auch nicht zum Glücklichsein.
Denn wenn man mit diesem Blick aufwacht, ist einfach alles gut:
Auf Šipan streicheln die Inselbewohner wie auch die eintrudelnden Yacht-Besitzer die vielen wohlgenährten Katzen, die entlang der Promenade ihr Nachmittagsschläfchen machen, genießen den Ausblick auf das kristallklare Wasser und freuen sich einfach nur des Lebens. Strände gibt es zwar – wie so oft in Kroatien – nicht wirklich viele, aber nachdem ja ohnehin nur so wenige andere Touristen auf der Insel unterwegs sind, reicht das völlig aus.
Falls einem das Inselleben zu ruhig wird, gibt es übrigens genügend Ausweichmöglichkeiten. Zum Beispiel eine kurze Bootsfahrt auf die Nachbarinsel Lopud. Dort gibt es einen für kroatische Verhältnisse riesigen Sandstrand. Die Anreise ist durchaus auch ein Abenteuer – die Inselbewohner haben ein Geschäft daraus gemacht Strandbesucher mit Golfbuggies zum Strand zu bringen und man muss schon entweder Extremsportler oder ein besonders großer Schnorrer sein, um die Fahrt nicht in Anspruch zu nehmen. Bei 35 Grad sind 10 Kuna (ca. 1,30 EUR) nämlich eindeutig einem fast 2 Kilometer langen Marsch über einen Berg vorzuziehen, trust me! Der Rest von Lopud ist übrigens auch nicht gerade un-pittoresk:
Nicht weit ist natürlich auch DIE Perle Kroatiens, wo ich schon soooooo lange hinwollte und es endlich geschafft habe: Dubrovnik. August ist jetzt zwar nicht so unbedingt die ideale Reisezeit, außer man steht auf Game of Thrones Fans und australische, amerikanische, britische, spanische und französische Touristenmassen (im Süden Kroatiens ist der Österreicher interessanterweise im Gegensatz zum Norden eine eher seltene Spezies), die sich von ihren Kreuzfahrtschiffen runter und auf die Stadtmauer von Dubrovnik quälen. Die Stadt ist dann außerdem so voll, dass man sich mitunter am Stadttor, das in die Altstadt führt, eine halbe Stunde anstellen muss, um überhaupt rein zu kommen. Aber wenn es ums Reisen geht, bin ich hart, deshalb habe ich mich todesmutig in die Massen begeben (und glaubt mir, es hat sich durchaus kurz wie das Tor zur Hölle angefühlt) und auch das hat sich gelohnt, denn Dubrovnik ist einfach ein geiles Stück Welt:
Ich bin jetzt jedenfalls mit großer Freude im Herzen erfüllt, weil ich wieder soviel Schönes gesehen habe und habe einen leichten Verdacht, dass Kroatien und ich uns bald wieder sehen werden.
Der Beitrag Immer wieder ein Bringer: Kroatien erschien zuerst auf The Bliss Factor.
